Hallo, ich bin Eyleen Müller.
Feuerwehrleute kenn ich einige. Doch selber machen? Dazu entschloss ich mich sich erst vor drei Jahren, 2015. Bereut hab ich diesen Entschluss allerdings nicht, denn Spaß macht es.
Im Feuerwehrverein war ich schon länger dabei. Und auch bei den verschiedenen Ausscheiden schaute ich gerne zu. Einfach aus Spaß an der Freude. Dass was die Frauen und Männer und Frauen da meisterten, faszinierte mich. So sehr, dass ich mich schließlich entschloss, aktiv in der Feuerwehr mit zu arbeiten. Die Neuhaus-Schierschnitzer' nahmen mich gerne auf. Nachwuchs braucht man schließlich immer.
Um „vollwertige Feuerwehrfrau“ zu werden, musste ich zunächst die Truppenmann-Ausbildung absolvieren. Das war gar nicht so einfach, das gebe ich offen zu. Hilfe bekam ich von meiner Tochter Vanessa, die schon seit ihrem sechsten Lebensjahr in der Jugendfeuerwehr mitwirkt und so schon einiges wusste. Gerade die fachlichen Begriffe wie BMA, C- oder B-Schlauch waren zunächst böhmische Dörfer für ich. Doch inzwischen weiß ich, dass BMA eine Brandmeldeanlage ist und die Schläuche nach der Durchflussmenge des Wassers eingeteilt sind.
Neben Tochter Vanessa standen mir auch meine Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Neuhaus-Schierschnitz zur Seite. Sie haben mir alles ganz genau erklärt und wenn ich zweimal nachfragen musste, wurde es mir auch noch einmal erklärt. Dafür bin ich sehr dankbar. Weiteres Fachwissen holte ich mir in mehreren Lehrgängen, die im Kreisausbildungszentrum der Feuerwehr Sonneberg angeboten werden. So absolvierte ich 2015 die Sprechfunkausbildung und belegte im Jahr darauf einen Lehrgang zur Technischen Hilfeleistung und zum Umgang mit der Motorkettensäge.
Natürlich ist die Arbeit in der Feuerwehr ganz schön zeitaufwendig. Zweimal im Monat steht jeweils freitags die Ausbildung sowohl in der Theorie als auch in der Praxis an. Dazu kommen Lehrgänge und auch die verschiedenen Einsätze kosten viel Zeit. Familie mit zwei Kindern, Beruf und das Ehrenamt unter einen Hut zu kriegen, ist da oft nicht leicht. Aber es macht Spaß und irgendwie ist es ja auch eine Verpflichtung, anderen zu helfen. Außerdem steht meine Familie hinter mir.
Einen richtig schweren Einsatz hatte ich bisher zum Glück noch nicht. Ganz genau kann ich mich dafür noch an meinen allerersten "Auftritt" als Feuerwehrfrau erinnern. Das war ein Verkehrsunfall und ich war unheimlich aufgeregt - das weiß ich noch ganz genau. Gemeinsam mit meinen "Kollegen" musste ich technische Hilfe leisten und war am Ende wirklich zufrieden, dass alles wie am Schnürchen geklappt hat.
Gleichzeitig war das aber auch die Bestätigung für mich, dass meine Entscheidung, in der Neuhäuser Feuerwehr aktiv mitzuarbeiten, richtig war. Wir sind da, um zu helfen und das ist ein richtig schönes Gefühl.